Der aufmerksame Nutzer findet fast täglich Texte, bei denen geschlampt wurde.
Oben aus der ZEIT. Da wüsste man gerne, was der Autor meinte. War es „Ganzer Markusplatz wegen Hochwassers gesperrt”? Oder was verbirgt sich hinter dem seltsamen „vollgesperrt”? Gibt es auch ein „leergesperrt“? Was würde das bedeuten? Soll man sich unter vollgesperrt eine Kammer voller Gerümpel vorstellen, deren Tür man gerade noch schließen kann? Oder dachte der Autor an eine Vollsperrung einer Straße nach einem Unfall, also in beiden Fahrtrichtungen?
Bei der Stuttgarter Zeitung scheint es dagegen mit dem logischen Denken nicht so weit her zu sein:
„dpa” dagegen kann noch informative Überschriften:
Es war nicht die große Kontrollaktion, die den Leuten zum Verhängnis wurde, sondern es war deren eigene Schuld, weil sie keinen Fahrschein gelöst hatten. Die Mehrheit, die einen hatte, wurden nur kontrolliert.
Diese Verlagerung der Schuld vom eigenen Handeln auf irgend jemand, der kontrolliert, ob man sich an die Regeln gehalten hat, erlebt man fast täglich bei Autofahrern, die zwar parken, aber keinen Parkschein lösen. Die schimpfen dann auf die Kontrolleure als „Zettelhexer”. Dabei ist es die eigene Faulheit, der Geiz oder die Unaufmerksamkeit, die zum Strafzettel führt.
Medien sollten derartig falsche logische Schlüsse vermeiden und kein schlechtes Beispiel geben.